Die Behandlung nach Prof. Fränkel ist die einzige kieferorthopädische Behandlungsmethode, die einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Durch das Abhalten von Wangen- und Zungenmuskulatur werden die körpereigenen Kräfte geleitet und erzeugen den gewünschten Wachstumsimpuls. Die Apparatur übt demnach keinen eigenen Druck aus. Durch Aussparungen im Bereich des Zungenraumes ist das Sprechen nur geringfügig eingeschränkt. Wie bei allen herausnehmbaren Zahnspangen ist auch bei den Funktionsreglern nach Fränkel ein besonderes Maß an Mitarbeit gefragt. Optimal ist die Unterstützung der Therapie durch ein ganzheitliches Trainingsprogramm des Bewegungsapparates. Die Behandlung durch den Funktionsregler nach Fränkel ist bei Vorliegen von Tonusstörungen besonders effektiv.
Die Pendulum-Apparatur in der Modifikation nach Prof. Kinzinger, stützt sich am Gaumen und an den vorderen Seitenzähnen ab. Sie drückt durch ein aktivierbares Federmodul die Seitenzähne nach hinten (Distalisation), um für die vorderen Zähne Platz zu schaffen. Durch diese Methode kann bei starken Engständen der Zähne häufig auf das Entfernen von gesunden Zähnen verzichtet werden. Die Apparatur sitzt fest im Mund und kann in der Regel schon nach ca. 3-4 Monaten entfernt werden.
Duch sanften Druck kann das Kieferwachstum nach vorne und in die Breite gefördert werden. Zu beachten ist jedoch, dass dieses Wachstum immer eine Kombination aus Zahnbewegungen und tatsächlichem Kieferwachstum ist. Die Gefahr, dass sich das Ergebnis wieder etwas zurück entwickelt (Rezidivgefahr) ist etwas erhöht im Vergleich zum ganzheitlichen Ansatz von Prof. Fränkel. Wie bei allen herausnehmbaren kieferorthopädischen Geräten ist ein besonderes Maß an Mitarbeit für einen Therapieerfolg erforderlich.